Voraussetzungen

Wenn Sie diese Seite erfolgreich durcharbeiten wollen, sollten Sie folgende Kenntnisse haben:

Hilfreich aber nicht unbedingt notwendig wären auch Kenntnisse über Spiegelbild-Isomerie bzw. Enantiomerie und Chiralität.

Lernziele

Wenn Sie diese Seite durchgearbeitet haben, sollten Sie wissen

  • dass nucleophile Substitutionen monomolekular oder bimolekular ablaufen können,
  • dass man entsprechend zwischen SN1-Reaktionen und SN2-Reaktionen unterscheiden kann.

Ein erster Hinweis

Betrachten wir eine SN2-Reaktion näher, um erste Hinweise auf einen möglichen Reaktionsmechanismus zu bekommen[1].

Das 2-Brom-butan kennen wir bereits aus dem Versuch, der auf der Eingangsseite vorgestellt wurde.

Beim Betrachten der Abbildung 1 achten wir jetzt nicht so sehr auf die Substitution des Br-Atoms durch das I-Atom, sondern auf die Geometrie der Strukturformeln. Es hat nämlich eine sogenannte Inversion stattgefunden, eine Umkehrung der räumlichen Struktur. Das Br-Atom im Edukt ist in der Abbildung nach rechts ausgerichtet, das I-Atom im Produkt aber nach links. Auch die Methylgruppe und das H-Atom haben ihre Position verändert. Das Produkt sieht fast so aus wie das Spiegelbild des Edukts.

Diese Inversion der Raumstruktur ist typisch für die SN1-Reaktion. Entdeckt hat sie Paul Walden (1863-1957), darum wird sie auch Walden-Inversion oder Walden-Umkehr genannt.

Kommen wir nun zu der Frage, wieso das Substrat bei der Reaktion umklappt? Was passiert da am chiralen C-Atom, wenn das Iodid-Ion als Nucleophil angreift? Beschäftigen wir uns jetzt näher mit dem Mechanismus der SN2-Variante der nucleophilen Substitution.

Quellen:

  1. Vorlesung Organische Chemie 1.17 von Prof. G. Dyker: "Nucleophile Substitution" (YouTube)
  2. Römpp Chemie-Lexikon, 9. Auflage 1992
  3. Morrison/Boyd, Organic Chemistry, 7th Edition, 2011
  4. Carey/Sundberg, Organische Chemie - ein weiterführendes Lehrbuch, Weinheim 1995