Unter Permeabilität versteht man ein Maß für die Durchlässigkeit einer Membran für bestimmte Stoffe. Entscheidend dafür sind die Transportproteine der Membran, welche die Teilchen durchlassen. Ein gut untersuchtes Beispiel ist die Permeabilität der Membran von Nervenzellen für Natrium-, Kalium- und Chlorid-Ionen. Im Ruhezustand ist die Membran einer Nervenzelle für Kalium-Ionen sehr gut durchlässig, für Chlorid-Ionen schon weniger, und für Natrium-Ionen so gut wie gar nicht.

Bei der theoretischen Berechnung des Ruhepotenzials einer Nervenzelle spielen die Membranpermeabilitäten eine wichtige Rolle, wie auf der Lexikon-Seite "Nernst-Gleichung / Goldmann-Gleichung" ausgeführt ist.

Einige Krankheiten des Menschen sind auf Störungen der Membranpermeabilität zurückzuführen.

"Die Bildung von Myotonia congenita Thomsen beruht auf einem Gendefekt auf Chromosom 7, welches die Chloridkanäle der Muskelfasermembran codiert. Auf Grund der verminderten Chloridpermeabilität entsteht eine leichtere Depolarisierung der Muskelfasern." [2]

"Bei Mukoviszidose ist der CFTR-Kanal defekt. Dadurch kann kein oder nur wenig Chlorid aus der Zelle austreten. Die Folge ist, dass sich außerhalb der Zelle weniger Salz bildet und innerhalb der Zelle mehr Salz zurück bleibt. Das Wasser verteilt sich von alleine so, dass die Salzkonzentration innerhalb und außerhalb der Zelle angeglichen wird. Durch diesen Vorgang, auch Osmose genannt, wird also der salzarmen Schleimhaut an der Zelloberfläche Wasser entzogen, das in die salzreiche Zelle fließt. Der Flüssigkeitsfilm außerhalb der Zelle wird dadurch trockener, er verfestigt sich und wird zu zähem Schleim" [3]

Quellen:

  1. Schmidt: Grundriß der Neurophysiologie, Berlin Heidelberg 1987
  2. "Myotonia congenita Thomsen" von Dr. med. Nennenmacher auf www.symptomat.de
  3. "Mukoviszidose" auf www.muko.info
  4. Lexikon der Biologie, Spektrum-Verlag 1999, Stichwort "Membranpotenzial".
  5. Shepherd: Neurobiologie, Berlin Heidelberg 1993