Depolarisierung und Hyperpolarisierung sind zwei wichtige Fachbegriffe, die in der Neurobiologie immer wieder vorkommen.
Hyperpolarisierung = Verstärkung der vorhandenen Membranspannung, zum Beispiel von -70 mV auf -90 mV.
Eine Hyperpolarisierung kann erreicht werden, indem zum Beispiel negative Teilchen in das Zellinnere einströmen und so die Negativladung verstärken, die dort herrscht. Der selbe Effekt wird erreicht, wenn positive Teilchen aus der Zelle ausströmen.
Nicht nur bei Schüler(innen) kommt es hier oft zu Missverständnissen. Schauen wir uns mal eine typische Hyperpolarisierung an:
Betrachtet man die Abbildung, so wird man sofort sagen, dass das Membranpotenzial nach ca. 12 ms stark absinkt, von -63 mV auf -96 mV. Mathematisch ist das auch korrekt.
Das Irreführende ist jetzt folgendes: Obwohl das Membranpotenzial "absinkt", wird die Ladungsdifferenz zwischen Innenseite und Außenseite größer. Genau so gut könnte man also sagen, dass das Membranpotenzial (= Ladungsdifferenz) größer wird.
Um solche Missverständnisse zu vermeiden, gibt es eindeutige Fachbegriffe. Man sollte also nie von Ansteigen oder Absinken des Membranpotenzials reden, sondern immer nur von einer Depolarisierung oder Hyperpolarisierung.