Depolarisierung und Hyperpolarisierung sind zwei wichtige Fachbegriffe, die in der Neurobiologie immer wieder vorkommen.
Depolarisierung = Abschwächung der vorhandenen Membranspannung, zum Beispiel von -70 mV auf -40 mV.
Eine Depolarisierung kann erreicht werden, indem die Negativladung der Innenseite abgeschwächt wird, weil zum Beispiel positive Teilchen in die Zelle einströmen oder negative Teilchen ausströmen.
Nicht nur bei Schüler(innen) kommt es hier oft zu Missverständnissen. Schauen wir uns mal eine typische Depolarisierung an:
Betrachtet man die Abbildung, so wird man sofort sagen, dass das Membranpotenzial nach ca. 12 ms stark ansteigt, von -70 mV auf -20 mV. Mathematisch ist das auch korrekt.
Das Irreführende ist jetzt folgendes: Obwohl das Membranpotenzial "ansteigt", wird die Ladungsdifferenz zwischen Innenseite und Außenseite kleiner. Genau so gut könnte man also sagen, dass das Membranpotenzial (= Ladungsdifferenz) kleiner wird.
Um solche Missverständnisse zu vermeiden, gibt es eindeutige Fachbegriffe. Man sollte also nie von Ansteigen oder Absinken des Membranpotenzials reden, sondern immer nur von einer Depolarisierung oder Hyperpolarisierung.