Die Nahrung, die wir zu uns nehmen, kann man zunächst einmal in verwertbare und unverwertbare Bestandteile einordnen. Dabei ist der Begriff "unverwertbar" mit Vorsicht zu genießen, denn hierzu gehören so wichtige Stoffe wie die Ballaststoffe, Geschmacksstoffe, Farbstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Der Körper kann diese Bestandteile zwar nicht direkt verwerten, aber dennoch sind sie wichtig für eine gesunde Ernährung.

Die verwertbaren Stoffe werden dann in Energie liefernde und nicht Energie liefernde Stoffe aufgeteilt. Zu den nicht Energie liefernden Stoffen gehören Wasser, Mineralstoffe und Vitamine. Die Energie liefernden Nährstoffe sind die Kohlenhydrate, die Fette und die Proteine.

Dieses Schema zeigt die Einteilung der Lebensmittel in Nahrungsmittel und Genussmittel. Die Nahrungsmittel werden dann weiter unterteilt, wie im obigen Text beschrieben. Zu den Genussmitteln gehören Alkohol, Kaffee und Tee, obwohl diese Einteilung auch nicht ganz korrekt ist, denn Alkohol ist gleichzeit ein Energie liefernder Nährstoff, während Kaffee und Tee keine Energie liefern.

Baustoffe, Brennstoffe

In einigen älteren Lehrbüchern hält sich auch immer noch die Einteilung in Baustoffe und Brennstoffe. Allerdings ist diese Einteilung nicht allzu wissenschaftlich, denn die Proteine, die meistens zu den Baustoffen gezählt werden, können ebenfalls verbrannt werden, wenn nicht genügend Kohlenhydrate oder Fette zur Verfügung stehen. Umgekehrt sind Fett-Moleküle Bestandteile aller Zellmembranen und gehören somit strenggenommen zu den Baustoffen.

Einteilung nach Schlieper

Cornelia Schlieper teilt die Lebensmittel in ihrem aktuellen Buch "Grundfragen der Ernährung" in Nährstoffe und bioaktive Substanzen ein. Die Nährstoffe unterteilt sie in Baustoffe (Eiweiß, Mineralstoffe und Wasser), Brennstoffe (Fette und Kohlenhydrate) und Wirkstoffe (Vitamine, Mineralstoffe). Die bioaktiven Substanzen werden in Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe unterteilt.

Die Wirkstoffe dienen zur Regulation von Körpervorgängen. Eine ganz wichtige Klasse der Wirkstoffe sind dann aber die Enzyme, die eine Untergruppe der Eiweiße darstellen. Nach Schlieper gehören die Eiweiße aber zu den Baustoffen.

Einteilung nach dem "Lexikon der Biologie"

Das Lexikon der Biologie des Spektrum-Verlags unterteilt die Nahrungsmittel in physiologisch wirksame Nahrungsmittel, "deren Gehalt an Protein, Fett und Kohlenhydraten und damit an 'Kalorien' bedeutsam ist" und Nahrungsmittel, "die Appetit und Nahrungsausnutzung anregen". Zu den physiologisch wirksamen Nahrungsmitteln gehören die essentiellen Nahrungsbestandteile, das sind Stoffe, die der Körper in größeren Mengen benötigt, nämlich Nahrungsstoffe, Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Wasser. Für den Begriff "Nahrungsstoffe" gibt es dann sogar einen eigenen Eintrag in dem Lexikon. Nahrungsstoffe sind danach "die in der Nahrung vorhandenen energiereichen Verbindungen wie Kohlenhydrate, Fette und Proteine, aber auch Mineralien (Mineralstoffe) und Sauerstoff...".

Einteilung nach praktischen Aspekten

Auf vielen Seiten im Internet findet man eine völlig andere Einteilung der Lebensmittel, die man eher als "küchenpraktisch" bezeichnen könnte. Auf der Seite Lebensmittel-Warenkunde.de beispielsweise werden die Lebensmittel in folgende Gruppen unterteilt:

Getreideprodukte, Gemüseprodukte, Obstprodukte, Käse und Milchprodukte, Fischprodukte, Fleischprodukte, Fette & Öle sowie Fertigprodukte.

Auf der Seite Hauswirtschaft.info findet sich wieder eine ganz andere Einteilung, nämlich:

Getränke, Getreideprodukte, Obst, Gemüse, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Milch und Milchprodukte, Fisch, Weich- und Krebstiere, Fleisch, Wurst- und Fleischwaren, Eier, Fette, Gewürze und Genussmittel.

Im Lebensmittellexikon auf lebensmittellexikon.de gibt es sogar noch mehr Gruppen, hier werden auch noch Konserven und Saucen aufgeführt.

Fazit

Wenn man die verschiedenen Ansätze zur Einteilung der Lebensmittel in der Fachliteratur und im Internet betrachtet, kommt man zu dem Schluss, dass es eine einheitliche und wissenschaftlich abgesicherte Einteilung im Grunde gar nicht gibt. Fast jeder Autor hat irgendwie seine eigene Vorstellung von der Einteilung der Lebensmittel. Da gibt es eher biochemische / ernährungsphysiologische Einteilungen wie die von Schlieper und dem Lexikon der Biologie einerseits und eher küchenpraktische Einteilungen wie die auf den beiden genannten Internetseiten andererseits.