Eine einzelne Nervenzelle kann mit Hunderten oder sogar Tausenden anderer Nervenzelle verbunden sein. Mit anderen Worten, auf den Dendriten und auf dem Soma einer Nervenzelle können sich Hunderte oder Tausende von synaptischen Endigungen anderer Nervenzellen befinden. Jede einzelne synaptischen Endigung kann nun einen winzigen Bereich der postsynaptischen Membran depolarisieren oder hyperpolarisieren, jenachdem, ob es sich um eine erregende oder eine hemmende Synapse handelt.

Hier sieht man eine einfache Schemazeichnung einer Nervenzelle mit sieben Dendriten (in Wirklichkeit hat eine Nervenzelle sehr viel mehr dieser Dendriten) und neun Synapsen. Vier dieser neun Synapsen haben eine erregende Wirkung auf die Nervenzelle, und drei Synapsen hemmen die Nervenzelle. Zwei Synapsen sind im Augenblick nicht aktiv. Durch die grüne bzw. rote Farbe wird eine mehr oder weniger starke Erregung bzw. Hemmung gekennzeichnet. Man kann gut sehen, dass einige Synpasen die Nervenzelle im Augenblick recht stark erregen bzw. hemmen, andere Synapsen dagegen nur recht schwach. Die grüne bzw. rote Farbe soll das Ausmaß der Depolarisierung bzw. Hyperpolarisierung der postsynaptischen Membran aufzeigen.

Was passiert nun, wenn zwei, drei oder sogar sieben verschiedene Synapsen gleichzeitig aktiv sind, wie hier im Beispiel vier erregende und drei hemmende? Dazu siehe weiter beim Thema "räumliche Summation".

Was auf der schematischen Skizze nicht zu sehen ist: Ein und dieselbe synaptische Endigung kann auch für längere Zeit ihre Neurotransmitter ausschütten. Was passiert dann an der postsynaptischen Membran? Dazu siehe weiter beim Thema "zeitliche Summation".