Als Rezeptorpotential bezeichnet man die Antwort der Membran einer Nervenzelle auf einen einwirkenden Reiz.
Der Reiz (chemisch, mechanisch, optisch oder thermisch) bewirkt meistens die Öffnung von Natrium-Kanälen, das schlagartige Einströmen von Natrium-Ionen mit dem Konzentrationsgradienten führt dann zu einer Depolarisierung der Zellmembran. Das dann messbare, vom Ruhepotenzial abweichende Membranpotenzial wird als Rezeptorpotenzial bezeichnet.
Wichtig: Das Rezeptorpotenzial unterliegt nicht dem Alles-oder-Nichts-Gesetz; die Höhe des Rezeptorpotenzials nimmt in der Regel kontinuierlich mit der Reizintensität zu (siehe Reizcodierung).
Das Rezeptorpotenzial breitet sich (ähnlich wie Wellen im Wasser) über die Nervenzelle aus, schwächt sich dabei aber räumlich und zeitlich ab. Wenn es dann den Axonhügel der Nervenzelle erreicht, kann es dort zur Auslösung von Aktionspotenzialen kommen, wenn das Rezeptorpotenzial einen bestimmten Schwellenwert erreicht.