Histone sind eine Klasse basischer Proteine, die vor allem im Zellkern eukaryotischer Lebewesen vorkommen. Basische Proteine besitzen auf ihrer Oberfläche zahlreiche basische Aminosäuren mit positiv geladenen Seitenketten. So eignen sich Histone hervorragend, sich mit den negativ geladenen Phosphat-Ribose-Ketten der DNA-Doppelhelix zu verbinden. Das folgende Bild zeigt einen Komplex aus 8 Histon-Molekülen, der bei der Organisation der DNA eine wichtige Rolle spielt.

Seit Mitte der 90er Jahre weiß man, dass Histone nicht nur bei der Kondensation der DNA, also beim "Verpacken" eine wichtige Rolle spielen, sondern auch bei der Genregulation. Die Histone können durch bestimmte Enzyme chemisch verändert werden, beispielsweise können Methylgruppen, Phosphatgruppen oder Essigsäuregruppen eingebaut werden (Histonmodifikation). Zitat aus der Wikipedia (für die fachliche Richtigkeit übernehme ich aber keine Garantie):

"So kann eine regionale Trimethylierung des Lysinseitenrestes (K9) am Histon 3 eines Promoters zu einer Kondensierung der Chromatinstruktur in diesem Bereich führen, dies hat dann eine Inaktivierung der Genexpression des auf diesem Abschnitt liegenden Gens zur Folge."

Interessant sind auch die Histon-Gene, also die DNA-Abschnitte, die den genetischen Code für die Bildung der Histone enthalten. Diese Gene sind nämlich hochkonservativ, haben sich im Laufe der Evolution also quasi nicht oder nur sehr wenig verändert (das Gen für das Histon H3 zum Beispiel unterscheidet sich bei Mensch und Erbse nur in zwei der insgesamt 135 Nucleotiden). Das liegt natürlich daran, dass bereits kleine Änderungen in der Aminosäure-Sequenz eines Histons gravierende Auswirkungen auf die Kondensation der DNA haben können. Daher herrscht in dieser Beziehung ein recht starker stabilisierender Selektionsdruck. Außerdem besitzen die Histon-Gene keine Introns, was schon sehr bemerkenswert ist und dafür spricht, dass die Histon-Gene recht alt sind.