Wenn Chlorid-Ionen in die postsynaptische Membran einströmen, so wird diese hyperpolarisiert. Die postsynaptische Membran ist auf der Innenseite negativ geladen, und mit den einströmenden Chlorid-Ionen kommen weitere negative Ladungen dazu.

Allerdings ist das Einströmen von negativen Ionen in die Zelle gar nicht so einfach; da die Zelle innen bereits negativ geladen ist. Bekanntlich stoßen sich gleiche Ladungen ab. Andererseits ist der Konzentrationsgradient der Chlorid-Ionen von außen nach innen ziemlich groß, so dass die elektrische Abstoßung leicht überwunden werden kann.

Der bekannteste und wichtigste Neurotransmitter, der das Einströmen von Chlorid-Ionen bewirkt, ist sicherlich die gamma-Aminobuttersäure, kurz GABA. Die GABA-Rezeptoren der postsynaptischen Membran sind gleichzeitig Chlorid-Kanäle, die sich beim Andocken von GABA öffnen.

Es gibt allerdings auch einige wenige spezialisierte Nervenzellen, in denen die Chlorid-Konzentration höher ist als im Außenmedium. Hier würde ein Öffnen der Chlorid-Kanäle zu einem EPSP führen, da dann negative Ladungen nach außen strömen: