Metazoa sind tierische Vielzeller. Nach der aktuellen Lehrmeinung sind sie vor ca. 600 Millionen Jahren entstanden. Nach evolutionsbiologischen Maßstäben ist das sehr spät gewesen, da die ersten Zellen an sich bereits vor 2 Milliarden Jahren entsanden sind. Warum hat es fast 1,4 Milliarden Jahre gedauert, bis die ersten Metazoa entstanden sind?

Nach der gängigen Lehrmeinung ist der geringe Sauerstoffgehalt der damaligen Luft Schuld an der späten Entwicklung der tierischen Vielzeller. Erst als durch die Tätigkeit der grünen Pflanzen der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre auf ein bestimmtes Mindestmaß angestiegen war, konnten sich tierische Vielzeller entwickeln.

Nun hat man aber Anfang 2014 einen Schwamm entdeckt, der mit sehr wenig Sauerstoff auskommt. Solche vielzelligen Tiere hätten schon vor über 1 Milliarde Jahren entstehen können, als es noch sehr wenig Sauerstoff in der Luft gab.

"Die Schwämme atmeten und wuchsen selbst bei Sauerstoffgehalten weiter, die nur 0,5 Prozent des normalen atmosphärischen Sauerstoffs entsprachen", so einer der Entdecker dieser Schwammart [1]. Also kann der Sauerstoffmangel eigentlich nicht die Ursache für die verspätete Metazoen-Evolution sein. Welche anderen ökologischen und evolutionsbiologischen Prozesse dafür verantwortlich sind, wissen die Forscher aber auch noch nicht.

Quellen:

  1. Erste Tiere geben Rätsel auf (scinexx)