Wörtlich übersetzt heißt Renaissance "Wiedergeburt". Gemeint ist damit hauptsächlich die Wiedergeburt der antiken griechischen und römischen Schriften, die jetzt kritisch gelesen und kommentiert wurden; der Einfluss der katholischen Kirche ließ dabei stark nach, und man konnte ohne Dogmen über die Werke diskutieren. Die Kirche sah solche Diskussionen nicht immer gerne und beförderte unbequeme Wissenschaftler oft auf den Scheiterhaufen (römische Inquisition). Der erste "moderne" Wissenschaftler war wohl Galileo Galilei (1564-1642), der als Schöpfer der modernen Physik und Astronomie gilt. Die meisten Biologen (Aldrovandi, Belon, Brunfels, Bock, Fuchs, Cesalpino, Bauhin, Jungius und Ray, um nur einige Namen zu nennen) beschäftigten sich mit der Systematik der Pflanzen und Tiere und schrieben teils umfangreiche bebilderte Werke. Auch die Anatomie des Menschen und die Medizin machte Fortschritte. Besonders zu nennen ist hier natürlich Leonardo da Vinci (1452-1519), einer der berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten. Er schuf nicht nur zahlreiche Kunstwerke, sondern konstruierte auch (auf dem Papier) viele Gebäude und Maschinen, die er allerdings nie selbst verwirklichte. Bekannt sind auch seine vielen Bilder zur Biologie und Anatomie. Da Vinci soll dafür über 30 Leichen seziert haben. Zur Evolutionsbiologie an sich hat Da Vinci allerdings keine bekannten Beiträge geleistet.
Andreas Vesalius (1514-1564) gilt als Vater der modernen Anatomie. Er fand heraus, dass dem männlichen Körper keine Rippe fehlt. An sich müsste dem Manne ja eine Rippe fehlen, aus der der Bibel zufolge Eva erschaffen wurde.
Antoni vAn Leeuwenhoek (1632-1723) ist der Erfinder des Mikroskops und spielt daher eher indirekt eine Rolle bei der Evolution der Evolutionstheorie.