Was sind Lipide?
Die Lipide sind keine eigene Stoffklasse der organischen Chemie wie beispielsweise die Alkane oder Alkanole, sondern eine heterogene Gruppe verschiedener Verbindungen, die alle eine Gemeinsamkeit haben: Sie sind in Wasser so gut wie nicht löslich, weil sie in ihren Molekülen lange bis sehr lange hydrophobe Kohlenwasserstoff-Ketten besitzen. In unpolaren Lösungsmitteln wie Chloroform oder Benzol sind sie dagegen sehr gut löslich.
Unter biologischen Aspekten kann man die Lipide in Speicherlipide, Membranlipide und aktive Lipide einteilen. Speicherlipide kennen wir in Form von Fetten und Ölen, wichtige Reservestoffe für Pflanzen und Tiere. Membranlipide sind grundlegender Bestandteil einer jeden Biomembran, und aktive Lipide sind Hormone und andere Boten- und Signalstoffe.
Speicherlipide
Fette und Öle sind Ester des Alkohols Glycerin mit verschiedenen Fettsäuren. Das Glycerin-Molekül besitzt drei OH-Gruppen. Jede dieser drei OH-Gruppen kann ein Fettsäure-Molekül binden. Daher werden Fette und Öl auch als Triacylglyceride oder kurz als Triglyceride bezeichnet.
In der Abbildung 1 sehen wir den Aufbau eines Speicherlipids. Das Glycerin ist mit zwei gesättigten Fettsäuren und einer ungesättigten Fettsäure verbunden. Gesättigte Fettsäuren enthalten nur C-C-Einfachbindungen, während ungesättigte Fettsäuren neben den C-C-Einfachbindungen auch C=C-Doppelbindungen besitzen.
Glycerin an sich ist gut wasserlöslich. Die langen Kohlenwasserstoff-Ketten der drei gebundenen Fettsäuren sind jedoch sehr unpolar und hydrophob, da sie keine Wasserstoffbrücken-Bindungen mit Wasser-Molekülen eingehen können. Daher ist auch das gesamte Triglycerid-Molekül hydrophob.